Fahnenweihe

In der Mitte der 60er Jahre schafften viele Vereine aus unserem Gau eine Fahne an. So beschloss auch der 1. Schützenmeister Hans Koch 1966 mit seinen Vorstandsmitgliedern die Anschaffung einer Vereinsfahne. Gleichzeitig wurde ein Vereinsname festgesetzt. Die Schützengesellschaft nannte sich fortan Adlerschützen Wangen. Auf Antrag beim Perchaer Schützenmeister Modlinger im März 1966, erhielten wir sofort die Zusage für die Übernahme der Patenschaft.

Eingeladen wurden alle Wangener Vereine sowie die ganzen Schützenvereine des Gaues Starnberg. Bei der Niederbayerischen Fahnenstickerei Kössinger in Schierling wurde unsere Fahne in Auftrag gegeben. Die Schützen entschieden sich für ein grünes Fahnenrips. Von der damaligen Gemeinde Wangen wurde das Trauerband gespendet. Am 17. Juli 1966 war es dann soweit – Fahnenweihe in Wangen.

Mit viel Fleiß hatten die Adlerschützen Wangen die Turnhalle in einen Festplatz verwandelt. Als Festkapelle wurden die Original Donauschwaben aus München verpflichtet und am Festabend spielten die Hochstadter Buam und die Starnberger Stub´nmusik. Der 1. Gauschützenmeister Hans Ambacher und sein Gauschriftführer Josef Ambacher waren ebenfalls bei der Feier vertreten. Zahlreiche bewährte Mitglieder unserer Gesellschaft wurden ausgezeichnet. Eine ganz besondere Ehre war es unserem Schützenmeister Johann Koch seinem Vorgänger als erstem das Vereinszeichen mit Eichenlaub zu überreichen. Dies sollte das äußere Zeichen dafür sein, dass Mathias Gebhart in den vorangegangenen Jahren den Grundstock für die Fahnenweihe geschaffen hatte. Der Festabend nahm einen sehr harmonischen Verlauf. Bürgermeister Hans Thumann, der damals noch selbstständigen Gemeinde Wangen, hatte die Schirmherrschaft für das Fest übernommen. Vom Gauschützenmeister Hans Ambacher bekamen wir für unsere Schützenkette einen schönen Taler. Auch die Fahnenmutter Ilse Gebhart und Vroni Patzel wurden mit einem Taler ausgezeichnet. In seiner Festansprache ermahnte der Gauschützenmeister insbesondere den neuen Fähnrich Johann Thumann jun. die Fahne stets mit Würde zu tragen. Am nächsten Tag regnete es in Strömen. Der Festgottesdienst musste in der Kirche gehalten werden. Ein Kirchenchor aus der Pfarrgemeinde St. Johann aus München sorgte für die festliche Gestaltung. Nach der Weihe durch den Kurat Eismann hängten die Fahnenmutter und die Fahnenbraut je ein Erinnerungsband an die neue Fahne. Der Patenverein Percha stiftete ebenfalls ein schönes Band. Beim Aufstellen des Festzugs waren alle bereits patschnass, so dass sich der Festzugsleiter Mathias Gebhart entschloss auf dem kürzesten Weg zum Festplatz zu marschieren. Am Kriegerdekmal wurde kurz gehalten. Schützenmeister Johann Koch legte während der Klänge des Guten Kameraden einen Kranz für die Gefallenen und Verstorbenen nieder. Das Fest nahm trotz der ungünstigen Witterung einen sehr harmonischen Verlauf und einzelne Gesellschaften waren bis in die späten Abendstunden anwesend. Durch viele freiwillige Spenden konnte das finanzielle Defizit der Veranstaltung ausgeglichen werden, so dass der Verein nach der Fahnenweihe nicht mittellos dastand. Zum ersten mal waren wir mit unserer Fahne in Hanfeld zur Fahnenweihe. Alle Schützen von uns waren zu den Bergschützen nach Hanfeld gekommen um unsere verregnete Fahnenweihe nachzufeiern. Für einige unserer Schützen wurde es sehr spät und auch etwas feucht (aber von innen).

1966 fanden bei mehreren Vereinen im Gau Fahnenweihen statt. Aus diesem Grunde hatten sich die Adlerschützen entschlossen ein Fahnenweihschießen zu veranstalten. Es wurde vom 21. – 29.10.1966 durchgeführt. An diesem Schießen nahmen fünf Festvereine und deren Patenvereine teil: Adlerschützen Wangen, Stefanischützen Söcking, 1874 Percha, Bergschützen Hanfeld, Altschützen Tutzing, Almarausch Unering, Bavaria Drößling und Edelweiß Unterzeismering Die Fahneweihscheibe ging nach Unterzeismering.

Erster Preis auf der Festscheibe war eine Wildsau, die Jäger Alois Patzel geschossen hatte. Die Sau konnten die Hanfelder Schützen waidgerecht auf einem Stock mit nachhause nehmen.

Am 19. April 1968 senkte sich unsere neue Fahne erstmals über ein offenes Grab. Die Adlerschützen nahmen Abschied von einem Gründungsmitglied, und dem allerersten Schützenmeister, Michael Hanfstingl sen. Er hatte von der Gründung bis zur Fahnenweihe mitgewirkt. Noch in hohem Alter war er am Stand und gab dadurch seine Treue zum Schießsport kund. Schützenmeister Johann Koch legte für die Adlerschützen einen Kranz nieder. Wir werden unseren Gründer und ersten Schützenmeister in der Gesellschaft immer fortleben lassen.

Zum Ende des Schießjahres 1968 wurde ein Pokalschießen zwischen den benachbarten Gesellschaften Percha, Harkirchen und Wangen ausgetragen. Nach drei Wettkämpfen die jeder Verein ausrichtete, lag Percha auf dem 1. Platz gefolgt von den Adlerschützen Wangen, Dritter wurde Harkirchen.

Bei der Hauptversammlung am 16.08.1968 löste Josef Festl als neuer Schützenmeister Johann Koch ab. 2. Schützenmeister wurde Heribert Illgen.

Im August 1973 verabschiedeten wir uns von der alten Halle mit einem Spanferkelessen. Die alte Halle wurde abgebrochen um einer neuen Mehrzweckhalle Platz zu machen. Im Schießjahr 1973/74 durften wir die Schießstätte unseres Patenvereins Percha 1874 benutzen. Die Preisverteilungen und Veranstaltungen wurden beim Gasthaus Holzeder abgehalten. So konnten wir die Zeit bis zum Einzug in die neue Mehrzweckhalle gut überbrücken.